Rollstuhlfahrerin verlässt den Aufzug vom Krankenhaus

Behindertenlifte sorgen für Mobilität trotz Handicap

Menschen mit Behinderungen benötigen oftmals einen Behindertenlift, um Treppenstufen oder Etagen sicher zu überwinden. Welcher Lift dabei am besten geeignet ist, hängt stark von der Art und Schwere der Behinderung ab. Ein Behindertenlift sollte immer genau auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers abgestimmt sein, um einen sicheren und bequemen Transport zu gewährleisten.

Für Rollstuhlfahrer sind Plattform- oder Hublifte ideal, während für gehbehinderte Personen, die sich noch selbstständig bewegen können, häufig ein Sitz- oder Senkrechtlift die bessere Wahl ist.

Neben den physischen Bedürfnissen des Nutzers ist auch die Wohnsituation entscheidend für die Auswahl eines geeigneten Behindertenlifts. Auf dieser Seite erhalten Sie umfassende Informationen über verschiedene Lifttypen und ihre Einbauvoraussetzungen, sodass Sie den für Sie passenden Behindertenlift finden können, der Sie im Alltag bestmöglich unterstützt.

Was ist der Unterschied zwischen einem Behindertenlift und einem Behindertenaufzug?

Die Begriffe "Behindertenlift" und "Behindertenaufzug" werden häufig synonym genutzt. Beide Wörter sind geläufig und werden gleichermaßen im Kontext von Treppenliften für Menschen mit Behinderung verwendet. Betrachtet man die Begriffe und deren Ursprung etwas näher, lassen sie sich jedoch wie folgt unterscheiden:

Ein „Aufzug“ bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch typischerweise eine vollständige Aufzugsanlage mit einer spezifischen Förderhöhe, die oft mindestens 1,80 Meter beträgt. Diese Anlage besteht aus einer Kabine, die über mehrere Zugänge auf verschiedenen Ebenen verfügt. Einen solchen Aufzug finden Sie zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden oder Mehrfamilienhäusern. Ein „Behindertenaufzug“ wäre somit eine Anlage, die Personen oder Lasten in einer Kabine transportiert, ähnlich einem Homelift.

Ein „Lift“ hingegen wird im Deutschen eher mit Anlagen assoziiert, die schräg nach oben oder unten fahren. Ein „Behindertenlift“ würde Personen demnach auf ähnliche Weise wie ein Sessellift befördern – nicht vertikal, sondern diagonal.

Wie hoch sind die Kosten für einen Behindertenlift?

Die Kosten für den Einbau eines Behindertenlifts liegen je nach Modell und Ausstattung ungefähr zwischen € 5.000,– und € 26.000,–. Ausschlaggebend für den Preis ist zum einen der gewählte Lifttyp, zum anderen aber auch die Förderhöhe und die Treppensituation.

Machen Sie sich mit der folgenden Tabelle gerne ein erstes Bild zur Preisgestaltung für einen Behindertenlift.

Tabelle horizontal scrollbar

Lifttyp Kosten
Plattformlift (gerade Treppe) € 9.000,– bis € 15.000,–
Plattformlift (kurvige Treppe) € 12.000,– bis € 25.000,–
Hublift (je nach Hubhöhe) € 5.000,– bis € 17.500,–
Senkrechtlift ab ca. € 26.000,–

Verschiedene Lifttypen für Rollstuhlfahrer

Ein Sitzlift kommt für Rollstuhlfahrer in der Regel nicht infrage, weil diese sich häufig kaum oder gar nicht mehr selbstständig von ihrem Rollstuhl erheben können. Hier schaffen spezielle Behindertenlifte Abhilfe, weil der Umstieg entfällt und Sie Treppen direkt in Ihrem Rollstuhl überwinden.

Rollstuhllifte lassen sich in drei Lifttypen unterscheiden:

Plattformlift: Treppengebundener Behindertenlift

Der Plattformlift befördert Rollstuhlfahrer bequem auf einer Plattform in die nächste Etage. Über eine Rampe fahren Sie einfach mit Ihrem Rollstuhl auf die Plattform auf. Sobald der Rollstuhl sicher positioniert ist, wird die Auffahrrampe hochgeklappt und die Fahrt kann beginnen. Der Behindertenlift bewegt sich entlang einer Treppe an einem Schienensystem, also schräg nach oben und unten.

Dieser treppengebundene Lift kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installiert werden. Für den Außeneinsatz wird der Rollstuhllift aus wetterfesten Materialien gefertigt, um Feuchtigkeit, Hitze und Frost standzuhalten und einen langen sowie sicheren Betrieb zu gewährleisten. Plattformlifte sind sowohl für gerade als auch kurvige Treppen geeignet und können über eine oder mehrere Etagen hinweg eingesetzt werden.

Vorteile eines Plattformlifts:
 

  • geeignet für alle geraden und kurvigen Treppen
  • für den Innen- und Außenbereich 
  • platzsparend: Der Plattformlift kann per Knopfdruck zusammengeklappt werden
  • ohne Umsteigen auf die automatisch betriebene Auffahrtsrampe fahren
  • hohe Sicherheitsstandards
Daniela Korn Treppenlift-Beraterin bei Wokon für Treppenlift-Vergeich

Daniela Korn, kompetente Treppenlift-Beraterin bei unserem Partner, der Wokon GmbH

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So läuft der Einbau eines Plattformlifts ab

Für die Installation eines Plattformlifts sind nur wenige Voraussetzungen zu erfüllen. Besonders entscheidend ist die Treppenbreite: Bei geraden Treppenverläufen sollte diese mindestens 80 cm betragen, bei kurvigen Treppen mindestens 95 cm. Zudem ist der Platzbedarf vor der ersten Stufe wichtig, der zwischen 120 cm und 140 cm liegen sollte.

Der Treppenlift-Anbieter prüft die Machbarkeits-Voraussetzungen bei Ihnen zu Hause und erarbeitet für Sie eine Lösung nach Maß. Oftmals bieten professionelle Dienstleister einen Komplettservice und begleiten Sie kompetent während der Bau- und Planungsphase.

Hublift: Treppenunabhängiger Behindertenlift

Hublifte unterscheiden sich insofern von Plattformliften, dass sie nicht entlang des Treppenverlaufs fahren. Stattdessen befördern sie den Nutzer vertikal, ähnlich wie ein kleiner Aufzug. Außerdem eignen sie sich lediglich für kleine Höhenunterschiede bis 1,80 m, beispielsweise bei Stufen vor dem Haus oder an öffentlichen Gebäuden.

Der Behindertenlift besteht aus einer Plattform mit einer kurzen Rampe, drei Sicherheitswänden und einer flachen Wandsäule, die das Schienengerüst, das Bedienfeld und den Motor enthält. Rollstuhlfahrer können problemlos selbstständig auf die Plattform fahren. Hublifte sind, wie auch Plattformlifte, drinnen als auch draußen machbar.

Bevorzugte Einsatzorte sind Hauseingänge oder Treppen im Zugangsbereich von Gebäuden. Auch der Transport zu einem Balkon in geringer Höhe ist mit einem Hublift machbar.

Vorteile eines Hublifts:
 

  • speziell für den Transport von vertikalen und geringen Höhen geeignet
  • nicht an Treppenverläufe gebunden
  • Transport an einen Balkon ist möglich
  • für den Innen- und Außenbereich geeignet
  • geringer Montage-Aufwand und günstiger als Plattformlifte
  • Rollstuhlfahrer können ohne Umsteigen auf die automatisch betriebene Auffahrtsrampe fahren
  • in verschiedenen Größen erhältlich

Wissenswertes zum Einbau eines Hublifts

Durch die Unabhängigkeit von einer Treppe ist der Einbau dieses Behindertenlifts meist problemlos möglich, sofern der Lift an ein Podest, einen Vorsprung, eine Terrasse oder einen Balkon heranreicht und eine ebene Fläche bilden kann. Diese entspricht immer der Größe der Stellfläche und liegt durchschnittlich bei 1,20 x 1,70 m. Des Weiteren wird ein 230-V-Stromanschluss benötigt. Steinerne oder betonierte Rampen sowie spezielle Fundamente sind nicht nötig, was den nachträglichen Einbau enorm erleichtert. 

Gut zu wissen

Abhängig von Ihrer individuellen Situation kann es sinnvoll sein, sich einen Treppenlift zur Prophylaxe einzubauen, zum Beispiel um sich die Gelenke zu schonen. Lesen Sie hier mehr darüber.

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Senkrechtlift: schnelle Nachrüstung möglich

Eine weitere Option für Rollstuhlfahrer ist der Senkrechtlift, der oft auch als Homelift oder Plattformaufzug bezeichnet wird. Dieser Lift gilt als die „Luxusvariante“ unter den Behindertenaufzügen und verfügt über eine vollständig geschlossene Kabine.

Senkrechtlifte sind in Versionen mit oder ohne Schacht erhältlich. In privaten Wohnhäusern wird häufig die schachtlose Variante bevorzugt, die aus einer selbsttragenden Konstruktion besteht. Die Kabine fährt an zwei Streben entlang, wobei der Antrieb über der Kabine verbaut ist, sodass kein separater Maschinenraum erforderlich ist.

Der Senkrechtlift bewegt sich durch eine Deckenaussparung und kann Höhen bis zu 18 Metern überwinden.

Vorteile eines Senkrechtlifts:
 

  • keine aufwendige und störende Veränderung an Treppen oder Wänden
  • günstiger als ein konventioneller Aufzug
  • geringe Grundfläche, viel Platzersparnis
  • in unterschiedlichen Größen erhältlich
  • je nach Größe ist Platz für eine Begleitperson im Lift
  • auch als Lastentransport nutzbar
  • speziell zum Nachrüsten geeignet

Einbau

Für die Montage dieses Behindertenlifts kann entweder ein bereits bestehender Aufzugschacht genutzt werden oder es wird eine Aussparung für die selbsttragende Konstruktion in der Decke erzeugt. Als bauseitige Voraussetzung ist lediglich relevant, dass sich die Decke für den Durchbruch eignet.

Alternativ gibt es die Möglichkeit, einen Homelift im Treppenauge des Treppenhauses zu positionieren. In diesem Fall kann auf die Aussparung in der Decke verzichtet werden. So lassen sich mit dem Senkrechtlift bis zu 3 m überwinden.

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