So planen Sie Ihre Finanzen im Alter optimal
Ein entspannter Lebensabend ohne finanzielle Sorgen ist der Wunsch vieler Menschen für das Rentenalter. Denken Sie daher schon frühzeitig während Ihrer Berufsjahre an Ihre finanzielle Situation und sichern Sie sich vorsorglich ab. Planen Sie Ihre Finanzen im Alter für eine gute Absicherung besonders sorgfältig. Für alle, die sich zum Thema informieren möchten, haben wir die wichtigsten Tipps zusammengefasst.
Was ändert sich bei den Finanzen im Alter?
Mit steigendem Alter verändern sich nicht nur Lebensumstände, sondern auch die persönlichen Bedürfnisse. Die Gewichtung Ihrer Lebenshaltungskosten verändert sich, manche werden geringer, andere steigen an:
Diese Kosten haben Sie im Alter nicht mehr
- Mit dem Einstieg ins Rentenleben verringern sich Ihre Kosten für Arbeitswege. Ticketabonnements entfallen und Kraftstoff benötigen Sie nicht in gleichen Mengen während der Rente.
Vielleicht verzichten Sie auch ganz auf Ihr Auto im Alter, wenn Sie bis jetzt eins besaßen. KFZ-Steuer und Versicherung belasten Ihre Finanzen dann nicht mehr.
- Beiträge zu Lebens- und Rentenversicherung sowie Berufsunfähigkeitsversicherung fallen mit dem Eintritt der Rente weg.
Diese erhöhten Ausgaben können im Alter auf Sie zu kommen
- Die Kosten Ihrer Gesundheit steigen mit dem Alter. Medizinische Hilfsmittel wie Seh- und Gehhilfen und teure Zahnbehandlungen schlagen schnell zu Buche.
- Haushaltshilfen, Taxifahrten und Gärtner etc. sind zwar hilfreich, aber belasten Ihr Finanzen zusätzlich. Kalkulieren Sie langfristig, welche Hilfsleistungen Sie sich leisten wollen.
- Vielleicht planen Sie im Alter aber größere Ausgaben für Reisen oder neue Hobbys direkt mit ein.
Oft zu niedrig: die klassische Altersvorsorge „Rente“
Damit Sie im Alter Ihre Finanzen im Griff haben, sollten Sie rechtzeitig vorsorgen. Gesetzliche und private Altersvorsorge schaffen Ihnen die Voraussetzung für ein finanziell unbeschwertes Leben.
Vorteil: Die gesetzliche Rente ist Ihre „staatliche Sicherheit“ und bietet Ihnen im Alter finanziellen Schutz. Die Höhe des Rentenbetrags wird durch Ihren beruflichen Werdegang und Werte wie dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten ermittelt. Sie bekommen in der Regel ca. 45 % Ihres letzten Bruttogehalts als Rente. Wie sich Ihr Rentenbetrag im Detail berechnet finden Sie auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung.
Nachteil: Je nachdem, wie Ihr Verdienst während der Zeit der Berufstätigkeit ist, kann die Rente so gering ausfallen, dass Sie Ihren Lebensstandard nicht mehr halten können. Daher ist die Ergänzung durch private zusätzliche Absicherungen für Ihre Finanzen im Alter in jedem Falle wichtig.
Die Rürup-Rente: die Alternative für Selbstständige
Vorteil: Die Rürup-Rente bzw. Basisrente gehört auch zur gesetzlichen Rente, richtet sich aber an Selbstständige, die nur teilweise von der gesetzlichen Rentenversicherung profitieren. Die Steuerersparnisse sind Hauptargument für den Abschluss dieser Rente. Die Rürup-Rente kann von Dritten nicht angerührt werden und ist somit pfändungssicher. Sie wird auch nicht für Hartz-IV Berechnungen zum Vermögenswert gezählt.
Nachteil: Das eingezahlte Geld kann nicht beliebig vererbt werden. Es besteht bei vielen Versicherungsgesellschaften die Möglichkeit, einen Tarif mit Hinterbliebenenschutz zu wählen. Ihre Familie ist dann zusätzlich mit einer Hinterbliebenenrente abgesichert. Die Rente können Sie erst ab 62 Jahren beziehen. Falls Sie vorher in Rente gehen, sollte Ihnen ein anderes Kapital zur Verfügung stehen.
Reicht die gesetzliche Rente zum Leben?
Egal, welches Ergebnis Sie als Rentenbetrag erhalten, es sagt zunächst nicht viel darüber aus, ob und wie Sie damit Ihre Lebenshaltungskosten abdecken können. Ihr Lebensstandard ist da ein variabler Faktor, mit dem zur Verfügung stehenden Budget zurechtzukommen. Die gesetzliche Rente kann sehr wohl reichen, wenn Sie zum Beispiel sehr sparsam sind. Möchten Sie sich keinerlei Sorgen um Ihre Finanzen im Alter machen, lohnt es sich, über private Angebote nachzudenken. Denn nur, wenn Sie passend vorsorgen, sind neben einem Ruhestand ohne finanzielle Sorgen auch noch Sonderausgaben wie Reisen oder Hilfsdienstleistungen im Budget.
Machen Sie eine detaillierte Planung zu Ihren Finanzen im Alter. Sie sollten vor allem nicht nur die nötigen „normalen“ Lebenshaltungskosten inklusive laufender Versicherungen bedenken, sondern auch nicht planbare Umstände berücksichtigen. So erkennen Sie rechtzeitig Rentenlücken und haben die Chance, gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen rechtzeitig in die Wege zu leiten.
Die private Altersvorsorge als Sicherheit für Ihre Finanzen im Alter
Eine private Altersvorsorge können Sie in ganz unterschiedlicher Form gestalten – je nachdem, welche Ziele Sie mit Ihren Finanzen verfolgen und welches Kapital Sie bereits frühzeitig einsetzen können.
Riester-Rente – Ihre Zusatzrente
Ziel der Riester-Rente ist es, die demografisch bedingte Absenkung des Rentenniveaus auszugleichen und die „Versorgungslücke“ zu schließen. Die Riester-Rente ist für Arbeitnehmer gedacht, die eine zusätzliche Rente beziehen wollen. Riestern kann sich trotz aller Kritik für Sie lohnen.
Vorteile:
- Der Staat unterstützt Sie durch Zulagen und mit Steuervorteilen, wenn Sie eine Riester-Rente abschließen.
- Wieviel Sie in die Riester-Rente einzahlen müssen, ist von Ihrer Einkommenssituation abhängig.
- Einzahlungen sind absetzbar.
- Die Anlage wird nicht auf Ihr Vermögenswert gerechnet, sollten Sie Hartz IV empfangen.
- Eine einmalige Auszahlung ist möglich.
Nachteile:
- Spätere Auszahlungen sind steuerpflichtig.
- Versicherer gehen oft von einer hohen Lebenserwartung ihrer Kunden aus. Dadurch sinkt die monatliche Rente. Sollten Versicherte das vorausgesetzte Alter nicht erreichen, haben sie eine vergleichsweise niedrige Summe entgegen der eingezahlten Beiträge erhalten.
- Wie sehr Sie beim Riestern profitieren, hängt vom Vertrag Ihres Anbieters ab. Daher ist es lohnenswert, dass Sie sich von einem Riester-Experten beraten lassen.
Betriebliche Altersvorsorge
Vorteile: Viele Arbeitgeber unterstützen ihre Arbeitnehmer mit einer betrieblichen Altersvorsorge. In diesem Falle beteiligt er sich an der Betriebsrente oder übernimmt sie sogar ganz. Zahlen Sie ebenfalls mit ein, fördert dies sogar der Staat. Ihre Beiträge können Sie bis zu einer jährlichen Höchstgrenze steuer- und sozialabgabenfrei von Ihrem Bruttogehalt zahlen.
Nachteile: Diese Rente wird frühestens mit einem Alter von 62 Jahren ausgezahlt. Frührentner müssen auf die Auszahlung warten. Weiterhin kann man viele betriebliche Altersvorsorgen bei einem Jobwechsel in ein anderes Unternehmen nicht mitnehmen.
Investmentfonds als die Investition in die eigene Zukunft
Investmentfonds sind Sondervermögen, das Sie als Aktien und Zinspapiere anlegen.
Vorteile: Auch als älterer Anleger kann sich das noch lohnen! Mit Investmentfonds ist es Ihnen möglich, innerhalb kurzer Zeit eine hohe Rendite zu erzielen. Lassen Sie sich durch einen Finanzexperten beraten. Denken Sie über eine gemischte Anlage nach, um Risiken für Ihr Vermögen zu mildern oder auszuschließen.
Nachteile: Fonds sind immer mit einem gewissen Risiko behaftet. Eine schlechte Börsenphase kann einen Wertverlust Ihrer Anlage bedeuten.
Banksparplan: Kapital, auf das immer zugreifen können
Auch ein Banksparplan ist eine Art der Altersvorsorge.
Hier können Sie ein extra Konto eröffnen, auf das Sie monatlich eine beliebige Summe Geld einzahlen. Verschiedene Sparkontenarten bieten Zinsen auf Ihre Einzahlungen an.
Vorteile:
- Diese Methode ist sicher, da Ihre Ersparnisse bis zu einer Summe von 100.000 Euro mittels Einlagensicherung geschützt sind.
- Sie können die Einzahlung beliebig einstellen oder erhöhen. Das heißt, Sie passen den Betrag an Ihre finanzielle Situation an.
- Sie können die Summe, die Sie ansparen jederzeit abheben und nutzen.
Nachteile:
- In der Regel sind die Zinsen extrem niedrig, sodass mit einer nennenswerten Vermehrung des Geldes nicht zu rechnen ist. Das Geld „arbeitet“ nicht.
- Aufgrund der Inflation müssen Sie einen Wertverlust des Geldes in Kauf nehmen.
Immobilien als Altersvorsorge
Besitzen Sie eine Immobilie so sollte das dazugehörige Darlehen bis zum Erreichen des Rentenalters getilgt sein, damit Sie wirklich von dieser profitieren können. Sie können Immobilien als Altersvorsorge auf zwei Arten nutzen:
1. Mietfrei Wohnen im Alter
Vorteil: Der Staat bietet Förderungen, da dies eine anerkannte Form der Altersvorsorge ist. Die Zulagen fließen dann nicht in die private Rentenversicherung, sondern in die Tilgung der Baufinanzierung.
Nachteil: Sie zahlen zwar keine Miete, die Nebenkosten bestehen jedoch weiter.
2. Vermietung der Immobilie
Vorteil: Die Miete kann Ihnen als zusätzliche Rente dienen und Ihre Finanzen im Alter aufbessern.
Nachteil:
Die Verwaltungskosten sind hoch und Instandhaltung von Mietobjekten ist aufwendig. Dafür ist es sinnvoll, eine Rücklage zu haben.
Machen Sie sich nicht komplett von den Mieteinnahmen abhängig, falls Sie mit Ihren Mietern auch mal Pech haben sollten und die Einnahmen über einen längeren Zeitraum ausbleiben oder nur unregelmäßig fließen.
Was können Sie im Alter noch tun, sollte die Rente nicht ausreichen?
Sozialhilfe zur Unterstützung
Sollten Sie absehen, dass Ihre aktuelle Rente trotz sorgfältiger Planung nicht ausreicht, beantragen Sie Sozialhilfe. Die gesetzlich vorgeschriebene staatliche Hilfe garantiert Ihnen eine Grundsicherung Ihres Lebens.
Mini-Job für zusätzliches Budget
Fühlen Sie sich geistig und körperlich noch fit und aktiv, haben Sie die Möglichkeit einen 450-Euro-Job zu nutzen. Sie können Ihr Budget im Alter damit aufzustocken oder Ihre Freizeit mit einer regelmäßigen Beschäftigung sinnvoll füllen. Als Senior dürfen Sie diese 450,- Euro abgabefrei dazuverdienen.
Was können Sie tun, um Ihr Vermögen im Alter zu sichern?
Regelungen finanzieller Angelegenheiten
Regeln Sie mit einer Vorsorgevollmacht Ihre finanziellen Angelegenheiten im Voraus. Benennen Sie eine Vertrauensperson für finanzielle Angelegenheiten. Diese ist dann dazu berechtigt, in Ihrem Namen und in Ihrem Sinn zu handeln, falls Sie nicht in der Lage dazu sind. Die Unterlagen dazu sollten Sie in einer Notfallmappe für Ihre Angehörigen sammeln.
Ihr Vermögen im Todesfall
Mit einem Testament kann Ihr Vermögen als Nachlass den Erben Ihrer Wahl oder Ihrer Familie erhalten bleiben. Auch wenn das Thema „Testament“ kein sonderlich erfreuliches ist, so ist es doch ein sinnvolles Dokument, um Ihre Hinterbliebenen abzusichern oder zu unterstützen. Setzen Sie sich rechtzeitig mit dem Thema auseinander. Wählen Sie für das Aufsetzen des Testaments die professionelle Hilfe eines Notars, so ist es nicht anfechtbar.
Wo sind Experten für Ihre Altersvorsorge zu finden?
Sprechen Sie hierzu mit Experten für die Altersvorsorge. Diese finden Sie bei bekannten Banken und Versicherungen. Dort können Sie sich gleichzeitig über Versicherungen für Rentner informieren. Mehr Information erhalten Sie hier:
Fazit für Ihre Finanzen im Alter
Die Finanzen im Alter und die entsprechende Vorsorge sind ein komplexes Thema. Fest steht, dass sich im Alter einige Ausgaben ändern und Sie im Vorhinein schon für die Zukunft planen müssen. Bedenken Sie, welche Situationen im Alter eintreten können, wie Pflegebedürftigkeit oder auch eine Frührente. Je nachdem, welche Wünsche und Bedürfnisse Sie haben, lohnt sich der Abschluss von privaten Altersvorsorgen und Kapitalanlagen als Ergänzung zur staatlichen Sicherung. Hierzu empfiehlt es sich, Experten zu Rate zu ziehen, um den individuellen Bedarf und die beste Lösung zu ermitteln. Werden Sie aktiv für einen Ruhestand ohne finanzielle Sorgen.
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