Rollimami – aus dem Alltag einer Mutter mit Handicap
Auf ihrem Blog Rollimami bietet Betreiberin Nicole Hotopp einen Einblick in ihr Familienleben. Authentisch und lebensnah schildert sie hier den Alltag einer Mutter im Rollstuhl. Dabei beschränken sich ihre Artikel nicht ausschließlich auf Themen rund um Behinderung – vielmehr präsentiert sie u.a. mit Produkttests, Empfehlungen für andere Familien, Rezepten und DIY eine bunte Auswahl an Texten und Bildern direkt aus dem Leben.
Seit ihrer Geburt lebt Nicole Hotopp mit der Krankheit Glasknochen und sitzt dadurch im Rollstuhl. Im Jahr 2015 wurde sie Mutter eines kleinen Jungen und befindet sich momentan in Elternzeit. Ansonsten arbeitet sie im öffentlichen Dienst und fährt jeden Tag mit ihrem umgebauten Auto zur Arbeit. Von ihrer Krankheit lässt sich Nicole Hotopp nicht aufhalten, ein „ganz normales Leben“ zu führen. Mit ihrem Blog möchte sie andere Menschen, mit kleineren oder größeren Einschränkungen, dazu ermutigen ihr Leben ebenfalls so gut wie möglich selbstbestimmt zu leben.
Der Treppenlift-Ratgeber.de sprach mit Nicole Hotopp zu ihrem Blog und ihrem Alltag als Mutter mit Handicap.
Treppenlift-Ratgeber: Aus welchen Beweggründen haben Sie den Blog Rollimami gestartet?
Nicole Hotopp: Ein Leben im Rollstuhl, das ist leider für viele Menschen heute immer noch ganz furchtbar und schlimm. Warum? Weil dieses Leben mit Handicap oft abgestempelt wird, mit Dingen wie „der Mensch leidet“, „der Mensch ist unglücklich“, „der Mensch ist ständig auf fremde Hilfe angewiesen“ und anderen Vorurteilen. Bei mir ist es nicht so. Ich sitze im Rollstuhl und lebe mein Leben so wie ich bin glücklich und zufrieden. Das möchte ich mit meinem Blog anderen Menschen vermitteln, um ihnen Mut zu machen, das Leben, egal mit welchem Handicap, anzupacken und glücklich zu verbringen. Dann findet sich auch für alles andere eine Lösung.
Treppenlift-Ratgeber: Was ist Ihnen an Ihrem Blog besonders wichtig?
Nicole Hotopp: Dass ich ich selbst sein kann, so schreiben darf, wie es mir gefällt und dass meine Leser gern auf meinem Familienblog vorbei schauen und schmökern.
Treppenlift-Ratgeber: Sie sitzen selber im Rollstuhl. Welche Schwierigkeiten ergeben sich für Sie daraus im Alltag als Mutter? Wie gehen Sie damit um?
Nicole Hotopp: Jeder Handgriff als Mama sitzt bei mir, genau wie bei jeder anderen Mama. Die einzige Schwierigkeit wird werden, wenn das Mäusekind wirklich mal wo hinrennt, wo ich nicht hinterher komme, und es sich dann weigert zurück zukommen. Aber auch da fällt mir dann sicher eine Lösung ein.
Treppenlift-Ratgeber: Welche Empfehlungen möchten Sie Eltern mit Handicap mit auf den Weg geben?
Nicole Hotopp: Die Dinge mit offenen Augen zu sehen und auf sich zukommen zu lassen. Sich durch dritte Personen verunsichern zu lassen, ist immer falsch. Packt jede Situation mit viel Mut und Ehrgeiz an und am Ende wird es gut!
Unser Sohn weiß mit seinen 18 Monaten schon ganz genau, dass der Rolli zur Mami gehört und dass er sehr praktisch ist, wenn man mal nicht laufen will oder auch die Mami mal fix woanders hinschieben möchte. Kinder sehen die Dinge mit ihren eigenen Augen und sie lernen mit jedem Handicap ohne Vorurteile umzugehen. Jede Mama ist für das Kind die Schönste und die Beste, egal was sie kann oder auch nicht kann.
Treppenlift-Ratgeber: Frau Hotopp, vielen Dank für Ihre Zeit!
Den Blog Rollmami mit einer Vielzahl an spannenden Artikeln finden Sie unter:
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*Urheber des Bildes "wheelymum": Andi Weiland