Erste-Hilfe-Materialien: Detailansicht von Verbänden, Pflastern und Schere

Erste-Hilfe-Material – so sind Sie auf einen Ernstfall vorbereitet

Erste-Hilfe-Materialien im Haus zu haben, ist insbesondere für ältere Menschen empfehlenswert. Im Zuge des natürlichen Alterungsprozesses werden Muskeln und Knochen weniger strapazierfähig, sodass viele Senioren in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. Dadurch kommt es auch in der häuslichen Umgebung vermehrt zu Unfällen. Um in einer Notsituation gut vorbereitet zu sein, ist es wichtig, dass ein Senioren-Haushalt mit dem notwendigen Erste-Hilfe-Material ausgestattet ist. Dazu zählen Verbandmaterialien, aber auch Medikamente oder andere Arzneimittel. In diesem Artikel informieren wir Sie über die Inhalte von Verbandkästen und über die essenzielle Ausrüstung einer Hausapotheke. Außerdem erfahren Sie mehr über Maßnahmen, mit denen Sie Notfallsituationen vorbeugen können.

Erste-Hilfe-Kasten: Material für den Notfall

Im Notfall gehört ein Verbandkasten zu den wichtigsten Erste-Hilfe-Materialien, die es in einem Senioren-Haushalt geben sollte. Dabei wird grundsätzlich zwischen verschiedenen Erste-Hilfe-Kästen und Füllungen unterschieden. So legen die Verbandkastennormen DIN 13157 für kleine Betriebe, DIN 13169 für große Betrieb sowie DIN 13164 für Kraftfahrzeuge genau fest, für welchen Einsatz das Erste-Hilfe-Material gedacht ist und welche Produkte in welchen Mengen enthalten sein sollten.

Verbandkasten im Haushalt

Für einen Erste-Hilfe-Kasten im Haushalt gibt es keine Norm, die Inhalte und Mengen genau festlegt. Hier gibt es eine Reihe verschiedener Erste-Hilfe-Kits, für die Sie sich entscheiden können. Wichtig ist nur, dass alle relevanten Verbandmaterialien enthalten sind. 

Für einen häuslichen Notfall sind Sie daher in der Regel mit einem gewöhnlichen Kfz-Verbandkasten gut bedient. Das Standardsymbol für einen Verbandkasten ist ein weißes Kreuz auf grünem Grund. Dieses ist in der EG-Richtlinie bzw. in der ISO-Norm ISO 3864 definiert.

Zur Orientierung, was Ihr Verbandkasten für den Haushalt enthalten kann, finden Sie im Folgenden eine Auflistung der Inhalte eines Kfz-Verbandkastens nach DIN 13164. 

Tabelle horizontal scrollbar

Erste-Hilfe-Material Anzahl
Heftpflaster (DIN 13019-A) 1
Fertig-Pflasterset 14-teilig 1
Wundschnellverband (DIN 13019 - E) 4
Fingerkuppenverband 2
Fingerverband 12 x 2 cm 2
Pflasterstrips 1,9 x 7,2 cm 2
Pflasterstrips 2,5 x 7,2 cm 4
Verbandpäckchen K (DIN 13151 - K) 1
Verbandpäckchen M (DIN 13151 - M) 2
Verbandpäckchen G (DIN 13151 - G) 1
Verbandtuch (DIN 13152 - BR) 1
Verbandtuch (DIN 13152 - A) 1
Fixierbinde DIN 61634 - FB 6 2
Fixierbinde DIN 61634 - FB 8 3
Rettungsdecke 1
Kompresse 6
Dreieckstuch DIN 13168 - D 2
Verbandkastenschere 1
Feuchttuch 2
Medizinische Handschuhe DIN EN 455-1 bis -4 4
Erste-Hilfe-Broschüre 1
Inhaltsverzeichnis 1

Was gehört in die Hausapotheke?

Ein Erste-Hilfe-Kasten inklusive Verbandmaterial ist bereits ein wichtiger Teil der Hausapotheke, doch darüber hinaus beinhaltet diese auch weitere wichtige Medikamente und Arzneimittel. Besonders für Senioren ist es wichtig, eine gut bestückte Hausapotheke mit Erste-Hilfe-Material in der Nähe zu haben, denn die richtigen Medikamente können im Notfall lebensrettend sein. Da sich viele Senioren nicht alleine um die medizinische Versorgung kümmern können, ist es häufig die Aufgabe der pflegenden Angehörigen, die Hausapotheke zu kontrollieren und korrekt aufzufüllen. Sorgen Sie also dafür, dass alle notwendigen Arzneimittel vorhanden sind, die im Notfall helfen können.

Dazu gehören einerseits gängige Medikamente für häufig vorkommende Beschwerden oder Krankheiten wie Grippe, Kopfschmerzen oder eine Magen-Darm-Erkrankung. Andererseits zählen dazu aber auch individuell verschriebene Medikamente für bereits bekannte Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Trotzdem gibt es bei der Ausstattung einer Hausapotheke einige Dinge zu beachten. Wichtig ist, dass Sie diese nur mit den absolut notwendigen Medikamenten bestücken, denn bei einer zu großen Sammlung von Medikamenten können Sie schnell den Überblick verlieren.

Deswegen empfiehlt es sich, regelmäßig auszusortieren und den Bestand auf das Wesentliche zu reduzieren. Ebenfalls ist es sinnvoll, Packungen gut lesbar zu beschriften, da sich viele sehr ähnlich sehen und schnell Verwechslungsgefahr besteht.

Bewahren Sie zudem die Beipackzettel auf, damit Sie sich bei Bedarf über die richtige Einnahme informieren können. Mit diesen Maßnahmen sparen Sie im Notfall wertvolle Zeit, sodass Ihr Angehöriger möglichst schnell versorgt werden kann.

Achtung:

Kontrollieren Sie beim Aussortieren immer auch die Verfallsdaten aller Medikamente. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sollten Sie diese nicht mehr verwenden, da Medikamente mit der Zeit ihre Wirkung verändern oder verlieren können. Notieren Sie sich im besten Fall immer das Anbruchdatum auf der Packung und entsorgen Sie abgelaufene Medikamente möglichst schnell.

Diese Medikamente und Arzneimittel sollten in der Hausapotheke enthalten sein:

Verbandmaterialien

  • Verbandpäckchen in verschiedenen Größen
  • Sterile Kompressen
  • Mullbinden
  • Verbandwatte
  • Verbandschere
  • Dreiecktuch
  • Heftpflaster, Wundschnellverband und Pflasterstrips

Medikamente und Arzneien

  • Verordnete Medikamente
  • Schmerzmittel in Form von Tabletten, Zäpfchen oder Salben
  • Fiebersenkende Medikamente
  • Mittel gegen Durchfall und Verstopfung
  • Mittel gegen Husten und Schnupfen
  • Medikamente gegen Halsschmerzen
  • Wund- und Heilsalbe
  • Salben für Prellungen und Verstauchungen sowie Schmerzgel
  • Medikamente gegen Insektenstiche und Juckreiz

Sonstige Hilfsmittel

  • Schere und Pinzette
  • Fieberthermometer
  • Desinfektionsmittel
  • Sicherheitsnadeln und Verbandklammern
  • Einmalhandschuhe

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Präventivmaßnahmen zur Vermeidung von Notsituationen

Indem Sie wichtige Erste-Hilfe-Materialien im Haushalt aufbewahren, stellen Sie sicher, dass Sie auf einen plötzlichen Notfall gut vorbereitet sind. Doch darüber hinaus können Sie zusätzlich auch Präventivmaßnahmen treffen, um Notsituationen in der häuslichen Umgebung Ihres Angehörigen vorzubeugen. 

Sturzsicherer Umbau von Haus und Wohnung

Vor allem bei Senioren ist das Sturzrisiko in den eigenen vier Wänden groß und die Gefahren lauern an vielen Stellen: Steile Treppen, fehlende Geländer, Türschwellen oder rutschige Bodenläge sind nur einige von vielen Risikofaktoren im eigenen Zuhause. Deswegen ist es umso wichtiger, den Haushalt sturzsicher zu gestalten und dafür gegebenenfalls Umbaumaßnahmen durchzuführen. Durch eine solche Sturzprophylaxe lässt sich die Gefahr von häuslichen Unfällen und daraus resultierenden Verletzungen deutlich reduzieren.

Barrierefreiheit durch Anschaffung eines Treppenlifts

Wenn Ihr Angehöriger im eigenen Haus Treppen überwinden muss und in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist, sollten Sie zudem über die Anschaffung eines Treppenlifts nachdenken. Ein Treppenlift bietet eine große Sicherheit gegenüber Stürzen und entlastet zugleich den Körper. Ein Sitzlift beispielsweise kann flexibel auf kurvigen und geraden Treppen montiert werden und verspricht Barrierefreiheit im eigenen Zuhause. So können Sie Treppen als Sturzgefahr gezielt ausschließen und dazu beitragen, dass weniger Unfälle geschehen. 

Hausnotruf für Senioren

Nicht alle Senioren wollen im Alter in ein Alters- oder Pflegeheim umziehen, sondern in den eigenen vier Wänden bleiben. Doch wenn Ihr Angehöriger dort alleine ist, ist die Gefahr größer, dass ein Notfall nicht sofort bemerkt wird, während im Pflegeheim schnell andere Menschen darauf aufmerksam werden. In diesem Fall kann jedoch ein Hausnotruf Abhilfe schaffen, denn hier kann im Notfall per Knopfdruck schnelle Hilfe gerufen werden. Meldungen werden sofort bearbeitet und je nach Situation werden Sie als Angehöriger oder auch sofort der Rettungsdienst benachrichtigt. 

Erste-Hilfe-Kurse für Senioren

Inzwischen gibt es auch spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Senioren, die sich zum einen an Angehörige von älteren Menschen, aber auch an Senioren selbst richten, die im Notfall Gleichaltrigen helfen wollen. Die Kurse sind dabei gezielt auf das Leben im Alter ausgelegt und thematisieren mögliche Notfallsituationen sowie wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen. Da bei den meisten Menschen der letzte Erste-Hilfe-Kurs bereits eine Weile zurückliegt, können Sie Ihr Wissen mit einem solchen Angebot auffrischen und sich ausgiebig informieren.

Regelmäßige Besuche beim Arzt

Nicht zuletzt können Sie auch mit regelmäßigen Arztbesuchen das Notfallrisiko erheblich senken. Warten Sie also nicht, bis eine Krankheit oder körperliche Beschwerde plötzlich zum Vorschein kommt. Durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen können Erkrankungen bereits frühzeitig entdeckt und entsprechend behandelt werden. So können Sie sich auf mögliche Risiken einer Krankheit einstellen und dafür sorgen, dass Ihr Angehöriger im Notfall gut versorgt wird.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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